ChatGPT als Haltungskiller

01.06.2023

Abiturprüfungen werden schon mit ChatGPT gelöst (wenn es nicht aufgefallen wäre) und zahlreiche Präsentationen ohne eigene Kreativität geschrieben. In kürzester Zeit bekommen wir für alles eine Antwort – kostenlos und prompt mit Mausklick. Doch welche Kosten stecken dahinter?
 
Wenn wir mit Informationen zugeschüttet werden, braucht es eine Anleitung, welche Informationen korrekt sind, welche relevant und welche originär. Darüber gibt ChatGPT keine Auskunft. Es bedient sich unzähliger Quellen, so dass diese auch nicht mehr aufgelistet werden können. Das birgt große Gefahren. Sind wir uns derer bewusst? Wer liefert unter welchen Qualitätsansprüchen und mit welchem Gewissen das Futter für die Künstliche Intelligenz
 
Holger Volland, Digitalisierungsexperte und Vorstandsvorsitzender der brand eins Medien AG, hat in seinem Newsletter „Digitalisierung mit Rückgrat“ beschrieben, warum er sich über die Relevanz seines Jobs keine Sorgen macht. „Wir befinden uns derzeit im Wilden Westen der KI. Alle sind verzückt über die Möglichkeiten, und schon wieder macht sich niemand vorab Gedanken um die Regulierung. Kommt uns das bekannt vor? Der erste Cambridge-Analytica-Moment für GPT wird kommen, das ist sicher.“
 
Ich denke ebenso wie Holger Volland: Den qualitativ hochwertigen Journalismus brauchen wir mehr denn je. Das Sortieren, Aufbereiten und Geradestehen für den Inhalt des Geschriebenen schafft keine KI, aber der Mensch. Er hat ein Rückgrat, zumindest theoretisch. Ob er es trainiert und lebendig hält, hängt von dem eigenen Bewusstsein ab und der Fähigkeit, mutig Haltung zu zeigen. Das ist eine Qualität, die Führungskräfte brauchen, wenn sie selbstwirksam und entscheidungsfreudig andere Menschen inspirieren wollen, für nachhaltige Entwicklung zu sorgen. Mehr dazu im Podcast-Gespräch mit Holger Volland.

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