Die Drama-Queen über Bord werfen

03.02.2022

Wir bewerten alles und ständig: Was ist gut, was ist schlecht, was finden wir toll, was geht uns am Knie vorbei, kann sich unser Gegenüber benehmen oder gehen mit ihm die Pferde durch? Angesichts unserer Bewertungen gehen wir in eine Abwehrhaltung oder fühlen uns angezogen. Wenn Anziehung wirkt, dann haben wir für einen kurzen Moment ein schönes, freudiges Gefühl, doch meistens dauert es nicht lange und das schöne Gefühl kippt. Was wenn wir „es“ wieder verlieren? Wir beginnen uns Sorge zu machen, vielleicht sogar eine Verlustangst zu entwickeln. So schaukeln wir uns von einem emotionalen Zustand in den anderen. Das kann ermüdend sein. Sitzt uns dann noch eine kleine Drama-Queen im Ohr, werden aus Mücken Elefanten und die Wellen schlagen hoch.

Es gibt ein Entrinnen, einen Weg zu mehr Gelassenheit und Gemütlichkeit. Wer kennt nicht Balu, den Bär aus dem Dschungelbuch: „Probier’s mal mit Gemütlichkeit. Damit vertreibst du Deinen Sorgenkram.“ Wie klappt das genau? Mein Tipp: Mit dem was gerade ist in unmittelbaren Kontakt kommen. Das geht am besten, wenn wir unsere Filter rausnehmen, wenn wir möglichst wertneutral allen Geschehnissen gegenüberstehen. Jede Wertung, jede Interpretation verzerrt das Bild und entfernt uns von dem was ist. Leider ist die geistige Aktivität des Bewertens in uns eingebrannt, schließlich sichert sie unser Überleben. Nun gilt es zu trennen, wann es um unser Überleben geht und wann nicht. Wir dürfen (wieder) lernen, uns offen und neutral zu halten – so wie Kinder, die einen einzelnen Grashalm bestaunen können, auf dem sie einen Marienkäfer entdecken. Mehr dazu in meiner Podcast-Episode 257.

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