Führen auf Distanz

17.11.2021

Mit großen Schritten nähern wir uns wieder dem Home Office. Angesichts der steigenden Corona-Zahlen nimmt der Druck zu, die Arbeit von zu Hause aus zu erledigen. Die Sorge ist groß. Die letzten Monate waren schon schwer und nun? 

In meinen Seminaren fragen Führungskräfte, wie Sie die Führung auf Distanz gut meistern können. Natürlich gibt es keine Standard Antwort – hier spielen viele Faktoren eine Rolle: Größe des Teams, Bekanntheitsgrad der Teammitglieder und Führungskräfte (einige Vorgesetzte und Mitarbeitende kennen ihre Teams nur aus der virtuellen Zusammenarbeit!), Unternehmenskultur, Diversity…

Dennoch gibt es einige Empfehlungen, die allgemein greifen können. Da spontane Begegnungen entfallen (in der Kantine, auf dem Flur, in der Teeküche…) braucht es eine bewusste und gesteuerte Kommunikation – mehr denn je. Gerade in diesen Zeiten ist die emotionale Bindung untereinander zu einem entscheidenden Faktor für Erfolg und Zufriedenheit im Arbeitskontext geworden. Fühle ich mich alleine, zurückgelassen und „nicht eingebunden“ oder spüren wir im Team auch bei getrennten Räumlichkeiten einen Geist der Verbundenheit? Dafür braucht es ein gemeinsames Ziel, auf das sich alle einigen, dem sich alle verpflichtet fühlen. Die Führungskraft stellt zum Beispiel fest, dass viel zu viel gearbeitet wurde. Teammitglieder streichen schon seit längerer Zeit Pausen, um das stetig wachsende Arbeitsvolumen abzuarbeiten. Das wird auf diese Weise nicht gut gehen und so zieht sie im Bewusstsein der Fürsorgepflicht die Reißleine. Es werden gemeinsam mit dem Team klare Prioritäten gesetzt, was die kommende Woche geschafft werden kann (zu normalen Arbeitszeiten) – und vereinbart mit allen Beteiligten – auch mit sich selber – , jeden Tag Pausen zu machen. Jedes Team Mitglied stellt dafür seinen eigenen Plan auf. Gemeinsam wird sich in einer virtuellen Teamrunde versichert, die aufgeschriebenen Ziele zu erreichen. Am Ende der Woche gibt es ein gemeinsames Feedback in großer Runde: Was wurde erlebt – wie fühlen wir uns jetzt – was kann noch verbessert werden. 

Mit einem solchen commitment für ein gemeinsames Anliegen wird Schritt für Schritt Vertrauen aufgebaut – in die Führung, die sich mitverpflichtet, und in die Eigenverantwortung. Ebenso können „Fehler“ besprochen werden und der Umgang mit nicht erreichten Zielen. Gleichzeitig werden Erfolge gemeinsam gefeiert. So kann Führungsverantwortung aus der Ferne gelebt werden. Weitere Impulse zum Führen auf Distanz in meiner Podcast Folge 246.

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