Kaum ein Wort wird so oft mit Erfolg gleichgesetzt – und kaum ein Phänomen ist so zerstörerisch für Gesundheit und Führungsqualität.
Vielleicht kennst du das: Du willst Vorbild sein, darfst keine Fehler zeigen, glänzend wirken, alles schaffen, stark sein – und irgendwann sitzt du da, völlig leer. Perfekt nach außen, ausgebrannt nach innen.
Perfektionismus ist ein Teufelskreis. Kritik und vermeintliches Scheitern wird auf mangelnde Perfektion geschoben. Das führt dazu, dass der Perfektionist beim nächsten Mal noch verbissener an die Sache rangeht und sich selbst enormen Druck macht. Perfektionisten fällt es schwer, Entscheidungen zu treffen, sie grübeln häufig über die Richtigkeit vergangener Entscheidungen. Die Angst vor dem Scheitern, vor der Kritik lähmt. Häufig wird der eigene Wert mit dem Erreichen unverhandelbarer Standards, Bedingungen und der eigenen Leistung gleichgesetzt. So schade!
Studien zeigen, dass Perfektionismus in den letzten 30 Jahren massiv zugenommen hat. Dabei ist er einer der stärksten Risikofaktoren für Burnout. Neurowissenschaftlich wissen wir: Dauerstress durch Perfektion hält den Sympathikus ständig erregt, Cortisol bleibt hoch, das Gehirn verliert seine Fähigkeit zur Regeneration. Heißt: Je perfekter wir sein wollen, desto mehr Fehler riskieren wir. Wir zeigen auch eine ganze Bandbreite von Krankheitssymptomen: Panikattacken, Angst- und Zwangsstörungen, Depression, Essstörungen…
Perfektion – die unsichtbare Falle für Führungskräfte
Blog
02.10.2025

