Das Hamsterrad dreht sich mal wieder, das Immunsystem sitzt am Boden, alles ist zu viel. Unsere Sehnsucht nach Frieden, Ruhe und Freude wird immer größer. In solchen Phasen des Lebens braucht es Stille. Einfach nur Stille. Stille. Keine Ablenkung. Ein bewusster Aufenthalt in der Natur bietet einen wunderbaren Rahmen. Unsere Biologie hat diese Weichen für uns gestellt. Hier tanken wir Energie auf. Im Wald, im Park, in den Bergen, am Meer. Am Strand von Tunis mache ich das immer mal wieder. Das funktioniert allerdings nicht automatisch. Gerade zu Beginn der Stillphase sein mögen dir tausend Gedanken durch den Kopf rasen. Dann ist das so. Beobachte sie, deine Gedanken, doch lasse sie nur vorüberziehen, beschäftige dich nicht mit ihnen. Bleibe dabei, auch wenn dir die Zeit am Anfang als „verschwendet“ vorkommt. Früher hatte ich gedacht, dass mit meiner Stillphase automatisch mein Stressgefühl verschwindet. Nein – auch hier trifft uns die Macht des Alltags. Wenn wir noch nicht geübt sind im Beobachten, dann bewerten wir uns und unsere Umgebung auch in der Stillphase. Hier am Strand von Tunis könnte ich auch die Glasscherben und den Müll im Sand verdammen. Ich könnte grübeln, warum Menschen ihren Dreck am Meer ausladen. Ich könnte mich in Gedanken verlieren, wie sehr wir unserem Planeten zusetzen… und – schwupps – wird aus meiner Stillphase eine weitere Gedankenlast. Wenn ich eine solche Tendenz zu negativen Gedankenschleifen wahrnehme, dann wird es erst recht Zeit für mich, mich achtsam hinzusetzen und zu schauen. Ich schaue auf die Natur, auf das, was gerade vor mir liegt und bewerte nicht. Es kann die Welle sein, die ankommt; es kann die kleine Muschel sein, die zwischen den Glasscherben liegt, es können die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut sein… – oder die Hundeaugen, die mich anblicken. In dieser Podcast-Episode erfährst du, hörst und siehst du mehr.